When the morning comes

  1. -:-- / 0:25
  2. -:-- / -:--
  3. -:-- / -:--
  4. -:-- / -:--
  5. -:-- / 0:30
  6. -:-- / -:--
  7. -:-- / 0:31
  8. -:-- / 0:29
  9. -:-- / -:--
  10. -:-- / 0:24
  11. -:-- / -:--
  12. -:-- / 0:37
  13. -:-- / -:--
  14. -:-- / -:--

“Amateure” nennen sie sich – die fünf Musiker von Bluegrass Breakdown aus Berlin. Amateure deshalb, weil sie im Grunde genommen nur nach Feierabend spielen und relativ wenig Auftritte haben. “Amateurhaft” ist weder etwas an den Live-Auftritten noch an dieser neuen Produktion einer der für mich beeindruckendsten Bluegrass-Bands, die ich je gehört habe – und dabei schließe ich durchaus amerikanische Acts mit ein!
Wie die Jungs das machen, ist mir jedoch schleierhaft. Alle haben Berufe (mit dabei “Lehrer”, “Arzt”, “Bankkaufmann”), die sie sehr in Anspruch nehmen. Und trotzdem klingt ihre Musik professionell wie die amerikanischer Formationen, die sich den ganzen Tag mit nichts anderem als mit der Musik beschäftigen.
Bluegrass Breakdown orientiert sich jedoch nicht nur an amerikanischer Bluegrass Music, sondern entwickelt sie weiter – und das so prägnant, daß selbst Sam Bush “Good Luck” für die neue CD wünscht! (O-Ton wurde übrigens mit auf die CD gepreßt – zwischen Titel 4 und 5).
Daß diese Musik auch noch Spaß macht, wird akustisch mit einer von Michael Schmidts (Mandoline, Gesang) inzwischen berühmten Lachsalven am Ende des Albums festgehalten… doch nun endlich zu den Songs!
Keiner (!) der hier aufgenommenen Titel ist gecovert, alle Titel sind Eigenkompositionen, größtenteils aus der Feder von Andreas Genrich (Banjo, Gesang). Richtig newgrassig geht’s da los mit “Why Bother”. Da ist Rhythmus drin, da klingt nichts “angestaubt” oder auch nur im Ansatz “wie schon tausendmal gehört”. Ebenso fetzig: “Running Out Of Time” oder “Get My Heart Straightened Out”.
Ein wenig traditioneller sind die von Helge Brink (Fiddle, Gesang) komponierten Titel “Dreamin’” und “Itchy Fingers”, Michael und Patricia Schmidt schrieben “My Soul Is Burning” und “Wheelchair Dancer” – in denen Traditionen und Newgrass eine Symbiose bilden.
Schreibt Andreas Genrich schon von Haus aus geniale Songs, so übertraf er sich selbst mit “When The Morning Comes” und in “Losing Sleep”. Beides sind absolute Schmusenummern, die viel zu schade sind, um nur hier in Deutschland gehört zu werden. Sowas muß raus in die Welt!

“Losing Sleep” ist ein Duett-Titel mit Carola Adam (von Carolina), die mit ihrer eindrucksvollen Stimme viel Wärme in die Aufnahme zaubert und ein weiteres Glanzlicht in dieses Album bringt, das einen Höhepunkt nach dem anderen bietet. Schön auch das Instrumental “Cloudy Day Breakdown”. Eine insgesamt sehr beeindruckende Produktion. Bluegrass Breakdown ist ebenso live wie auf CD immer wieder ein tolles Erlebnis!

„Western Mail“ 1/96

Die CD ist ist leider vergriffen – bei aber als digitaler Download erhältlich.